CHAM
Statt des üblichen Schlüssels gab es zur Übergabe des Lagerhauses ein Strassenschild – Öffentlicher Begegnungsort von Jung und Alt – der Umbau des Lagerhauses auf dem Papieri-Areal ist nun vollendet.
Aida Stefania 11.06.2022, 05.00 Uhr
Das Lagerhaus auf dem Papieri-Areal ist fertig. Vor der offiziellen Schlüsselübergabe gibt es eine Vorabbesichtigung.
Bild: Matthias Jurt (Cham, 9. Juni 2022)
Nach drei Jahren Zwischennutzung und einem Jahr Umbau fand am Donnerstag, 9. Juni, die offizielle Übergabe des Lagerhauses der Gemeinde Cham an die beiden Vereine IG Langhuus und Shinson Hapkido statt. Rolf Ineichen, Vorsteher Planung und Hochbau, und Christine BlättlerMüller, Vorsteherin Soziales und Gesundheit, begrüssten die geladenen Gäste mit einer kurzen Ansprache. «So lange haben wir auf diesen Tag gewartet, nun ist es so weit», so Christine Blättler-Müller. Die Übergabe des renovierten Lagerhauses wird nicht wie gewöhnlich mit einem goldenen Schlüssel markiert, sondern mit einem Strassenschild mit der Aufschrift «Fabrikstrasse 9».
Der Regen prasselte kräftig aufs Dach des neu umgebauten Lagerhauses. «Vor der Renovierung hätten wir nur ein paar Kessel aufstellen müssen, da das Dach zum Teil undicht war», so Marco Müller, Vereinsmitglied von Shinson Hapkido.
Schöne hohe Holzdielen zieren nun den Innenraum und geben dem Projekt, welches mit dem Architekten Philipp Barmettler umgesetzt wurde, Weite und Höhe. Während das Lagerhaus im letzten Jahr immer mehr Gestalt annahm, war die Kampfkunstschule Shinson Hapkido fleissig damit beschäftigt, den angrenzenden Zug-Waggon, auch als «Gleis 08» bekannt, zu einem Bistro-Waggon umzumodeln.
Hinter der Idee und Umsetzung steht Thomas Werder, Präsident der Schule. «Schon 2017 wurde der Waggon vor das Lagerhaus verfrachtet. Mitglieder des Vereins bringen sich mit ihrem Fachwissen ein und helfen abends und an den Wochenenden tatkräftig mit, den Waggon auszubauen», verrät Marco Müller.
«Ab Herbst möchten wir den Waggon auch für die Öffentlichkeit nutzen und einen Begegnungsort für Jung und Alt sowie die zukünftigen Anwohner des Papieri-Areals bieten», erklärt Marco Müller.
Auch die zweite Hälfte des Lagerhauses, welche dem Verein IG Langhuus zusteht, wird der Öffentlichkeit zu Nutze stehen. «Bereits ab Juni finden erste Veranstaltungen in unserem Kulturraum statt. Unter der Woche bieten wir einen Begegnungsort mit Selbstbedienungsbar – quasi als ‹Wohnzimmer für die Stadt›. Der obere Stock des Hauses wird von vier Kunstschaffenden als Gemeinschaftsatelier genutzt. Die Idee ist, dass auch die Ateliernutzerinnen und -nutzer den Langhuus-Betrieb mitgestalten», so Xaver Inglin, Betriebsleiter des Vereins IG Langhuus.
Der Innenausbau erfolgt durch die Vereine
Der nutzerspezifische Ausbau der Räumlichkeit steht noch davor und erfolgt durch die Vereine selbst. Damit sich die Besucher eine Vorstellung über den Innenausbau machen können, legen die Vereine am Tag der offenen Tür ihre Baupläne aus.
Während auf der Seite der IG Langhuus noch eine Bar, Werkstätten und Lagerräume eingebaut werden, wird auf der Hälfte der Kampfkunstschule nebst einer Garderobe noch ein Zwischenstock eingebaut, der als gemütlicher Sitzraum dienen soll, von dem aus die Eltern das Training mitverfolgen können.
Auch wenn noch einiges in Angriff genommen werden muss, ist die Vorfreude auf das Endprodukt gross. «Spätestens am 22. August möchten wir mit der Schule beginnen. Daher setzen wir unseren Fokus auf die noch einzubauenden Mattenflächen und die sanitären Einrichtungen. Der letzte Schliff für das ‹Gleis 08› darf daher noch etwas warten», so Marco Müller.
Für kommende Anlässe und eine kleine Verpflegung und Getränke am Tag der offenen Tür reicht die Ausstattung reichlich aus. Eine feine Wurst oder ein Stück Pizza macht den Rundgang durch das neue Gebäude noch schmackhafter.